Pressemitteilung

Vögel füttern ohne Ratten anzulocken

Vögel sind wählerisch. Am Futterhaus landen daher meist drei Körnchen auf dem Boden, bevor eines gefressen wird. Besonders, wenn man unterschiedliches Futter anbietet. Dem einen schmecken die Rosinen, dem anderen die Haferflocken. Alles, was gerade nicht angesagt ist, wird aussortiert. Ein gefundenes Fressen für Ratten und Mäuse.

Bei herkömmlichen Futterhäusern landet viel auf dem Boden.
Bei herkömmlichen Futterhäusern landet viel auf dem Boden. Foto: © Alexas Fotos/Pixabay

„Da in unserer Wohlstandsgesellschaft jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, gibt es vielerorts sowieso schon ein Rattenproblem, welches durch Vogelfutter nicht noch zusätzlich befeuert werden sollte“, warnt Ursula Bauer von aktion tier. Ratten sind Wildtiere, deren Vermehrungsquote vom Nahrungsangebot abhängt. Viel Nahrung, viele Nachkommen. Meist reagieren die Kommunen mit immer mehr Gift, was unter anderem Vögel und Füchse gefährdet, die entweder das Gift selbst oder die daran verendeten Tiere fressen. Aber auch für die Ratten bedeutet eine Vergiftung einen qualvollen Tod.

Diese Kohlmeise sortiert erst einmal aus, was ihr nicht schmeckt

Hier einige Tipps, damit Ratten und Mäuse von der winterlichen Vogelfütterung nichts abbekommen:

  • Nur eine Sorte Futter verwenden, damit nichts aussortiert wird.
  • Immer nur so viel Futter bereitstellen wie zügig weggepickt wird.
  • Wenn es dunkel ist nicht mehr füttern, damit kein Futter nachts herumliegt.
  • Futterstelle und den Boden darunter häufig säubern. Futterreste im Müll entsorgen und nicht auf dem Kompost, da auch dort Ratten angelockt werden.
  • Futterhäuser auf glatten Rohren und nicht auf Holzpfählen anbringen, an denen Nager hochklettern können.
  • Bei aufgehängte Futterstellen immer darauf achten, dass Nager, die auch an Wänden und Baumstämmen hochklettern, sie nicht erreichen können.

Auch sollte grundsätzlich die Art der Fütterung überdacht werden. „Wer Körner und Nüsse in Futterschalen und konventionellen Futterhäuser anbietet, oder das Futter zum Beispiel direkt auf dem Boden oder der Fensterbank ausstreut, muss damit rechnen, dass Ratten und Mäuse sehr schnell angelockt werden“, sagt Biologin Bauer von aktion tier. Durch die Umstellung auf Futtersilos kann diese Gefahr erheblich reduziert werden. Vor allem, wenn das Silo aufgehängt und mit einer größeren Auffangschale ausgestattet wird, kann man sicher sein, dass nur noch sehr wenig Futter auf dem Boden landet. Vorteilhaft bei der Silofütterung ist außerdem, dass der Inhalt trocken bleibt, nicht jeden Tag aufgefüllt werden muss und dass die Vögel nicht ins Futter koten können, so dass die Verbreitung von Krankheiten eingedämmt wird.

Bei diesem Futtersilo mit Auffangschale fällt weniger Futter auf den Boden.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Jüdenstr. 6
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Berlin

Tel.: +49 30 30 111 62 30
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